so Malte Woesmann (Sprecher der Stadt Selm) über die Seilscheibe, die Mitte Mai vor das linke Torhaus der Firma Interhydraulik umgezogen ist.
Als die Stadt Selm im Frühjahr nach einem neuen Platz für die sieben Meter hohe Seilscheibe suchte, die vor Jahrzehnten als Führungsrad für die Seile von Förderkörben einer Zeche diente, war schnell klar, dass der ideale Stellplatz am ehemaligen Zechengelände ist. Dort befand sich nämlich bis zum Jahr 1926 die „Zeche Hermann“, die zu Hochzeiten 160 Koksöfen und eine Anlage zur Gewinnung von schwefelsaurem Ammoniak betrieb (dieser wird heute in abgewandelter Form als Pflanzendünger eingesetzt).
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und der Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage, wurde die Zeche 1926 stillgelegt. Noch im gleichen Jahr begann der teilweise Abriss der Zechenanlage.
Glücklicherweise blieben viele Gebäudeteile erhalten und konnten Jahrzehnte später im Rahmen einer umfangreichen Sanierungsmaßnahme der Stadt Selm, der Landesentwicklungsgesellschaft und der Interhydraulik GmbH wieder nutzbar gemacht werden.
Seit Mitte Mai dieses Jahres steht die Seilscheibe nun auf der Grünfläche „Am Buddenberg 18“ und erinnert an die kurze aber prägende Zeit des Bergbaus in Selm.
Foto: Malte Woesmann